Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitspyramide

Die Bedürfnispyramide von Maslow hat augenscheinlich nicht viel mit der Nachhaltigkeit zu tun. Vielleicht überrascht daher die Analogie zwischen den Bedürfnissen der Persönlichkeit und den Zielen der Nachhaltigkeit.

Ein Bild von Andreas Oelerich
Von Andreas Oelerich
Ein zusammenfassender Blick ins Wikipedia über die Bedürfnispyramide von Maslow:
„Abraham Maslow (1908 - 1970) ist der wichtigste Gründervater der sogenannten humanistischen Psychologie, die auf die Selbstverwirklichung des Menschen und seine seelische Gesundheit abzielt. Mit seinem ganzheitlichen Ansatz grenzte er sich deutlich von der in der Psychologie bis dahin üblichen Verabsolutierung quantifizierender Modelle und Methoden sowie auch von den Lehren Sigmund Freuds ab. Bis heute üben seine Forschungsarbeiten auch auf andere Wissenschaftsgebiete Einfluss aus, darunter insbesondere auf die Wirtschaftswissenschaften.“

Weitreichende Bekanntheit erlangte Maslow durch seine vereinfachende Darstellung einer Bedürfnishierarchie. Auf ihr basiert die berühmte „Bedürfnispyramide“, die im Allgemeinen auch Maslow zugeschrieben wird, in Wahrheit jedoch von anderen Psychologen geschaffen wurde, um auf möglichst anschauliche Weise zu zeigen, wie Maslow die menschlichen Bedürfnisse hierarchisch in fünf Klassen gliederte. Heute gilt die Bedürfnispyramide, die der berühmte Psychologe noch in seinem Todesjahr 1970 erweiterte, als bekannteste Klassifikation von Bedürfnissen und ist ein vielbeachtetes Modell in der Motivationstheorie. Ihr größter Vorzug ist ihre Einfachheit, mit der sie Ordnung in verschiedene Aspekte des motivationalen Erlebens bringt.



Das hat auf den ersten Blick rein gar nichts mit der Nachhaltigkeit zu tun, oder?
Die Nachhaltigkeit ist abstrakt und nicht eindeutig definiert, weil sie subjektiv ist. Diese Subjektivität könnte jedoch ein Bindeglied zwischen der vorgeschlagenen Bedürfnispyramide und der Nachhaltigkeit sein. Könnte. Interessant wird die Analogie zwischen vielen Teilen der psychologischen Bedürfnisse und der Nachhaltigkeit: Maslow spricht von Atmung, ohne gesundes Klima und Gesundheit im eigentlichen Sinn fällt das schwer. Er spricht von Grundbedürfnissen wie Wasser und Nahrung, beides SDG-Ziele der UN. Maslow subsumiert unter den Grundbedürfnissen auch Schlaf, Fortpflanzung und Witterungsschutz. Witterungsschutz könnte zum UN-Ziel „Nachhaltige Städte und Siedlungen” passen, Schlaf zum „Gesunden Leben“. „Fortpflanzung” hat wohl etwas mit Generationengerechtigkeit zu tun, vielleicht sogar mit der Weitergabe von Wissen. Analogien zwischen Maslow und den SDG-Zielen der UN sind somit nicht von der Hand zu weisen.

Doch was nützt das?

Strukturiert man die SDG-Ziele mit Blick auf die Struktur von Maslow, bekommt man folgende Pyramide.



Hilfe bei der Selbstauskunft zur Nachhaltigkeit

Arkenscore hat auf dieser Grundlage einen Fragebogen zur Nachhaltigkeit für Familien aufgebaut. Eine Selbstauskunft zur Unterstützung der Beratung von Familien im Umgang mit Vermögen.

Gewöhnlich haben Familien in puncto Nachhaltigkeit keine einheitliche Meinung: Es gibt „Softies“ und „Hardliner“, Greta Thunberg und Donald Trump lassen grüßen. Das muss respektiert werden. Die Aufsichtsbehörden haben das ja auch erkannt und lassen es ausdrücklich zu, doch sie liefern keine echte Lösung.

Aus der Nachhaltigkeitspyramide lässt sich eine bekannte Darstellung ableiten, die man im Vertrieb von Finanzprodukten und in der Beratungsleistung gegenüber Privatkunden einsetzen kann: das Chancen-Risiko-Diagramm. Auf dessen Grundlage lässt sich die Komplexität der Portfoliotheorie für Vertriebszwecke und Beratungsleistungen einfach, klar und anschaulich kommunizieren. Die Nachhaltigkeit ist nicht weniger abstrakt oder weniger komplex, sie benötigt nur ein Hilfsmittel, um die Beratung zu vereinfachen. In der Praxis hat es sich bewährt, fünf verschiedene Nachhaltigkeitsprofile zu nutzen, um Familien sinnvoll begleiten zu können. Mehr wirkten zu kleinteilig, weniger differenzierten nicht genug.
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